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B-Streptokokken

Im Rahmen der Schwangerenbetreuung werden durch Frauenärzte zahlreiche Routineuntersuchungen vorgenommen – viele davon sind in den Mutterschaftsrichtlinien vorgeschrieben. Darüber hinaus gibt es einige Tests, die medizinisch ebenfalls sinnvoll sind, wie z. B. die Untersuchung auf B-Streptokokken am Ende der Schwangerschaft.

Was sind B-Streptokokken?


B-Streptokokken sind Bakterien, die häufig den menschlichen Dickdarm besiedeln und von dort in die Scheide (Vagina) und den Gebärmutterhals gelangen können. Bei durchschnittlich 16 Prozent der Schwangeren in Deutschland lassen sich B-Streptokokken in der Vagina oder im Stuhl nachweisen. Die Besiedlung des weiblichen Genitaltraktes mit B-Streptokokken verursacht bei Frauen in der Regel keine Beschwerden und stellt für die Schwangere selbst keine Gefahr dar.

B-Streptokokken: Eine Gefahr besteht aber für das Neugeborene


B-Streptokokken können von der Schwangeren während der Geburt auf das Kind übertragen werden.

Welche Erkrankungen können B-Streptokokken beim Neugeborenen verursachen?


Jedes zweite Kind von Frauen mit B-Streptokokken ist nach vaginaler Geburt mit diesen Bakterien besiedelt. Die Erreger lassen sich dann auf Haut und Schleimhaut nachweisen, auch ohne dass die Kinder Krankheitszeichen haben. Ein Teil der Neugeborenen von Frauen mit B-Streptokokken entwickelt jedoch eine schwere Infektion. Die in den ersten Lebenstagen auftretenden Erkrankungen können als schwere Allgemeininfektion (Sepsis) verlaufen und tödlich enden. Lungen- und Hirnhautentzündungen sind ebenfalls möglich.

Wie können Erkrankungen durch B-Streptokokken beim Neugeborenen verhindert werden?


Das Übertragungsrisiko kann durch die Gabe eines gegen B-Streptokokken wirksamen Antibiotikums unter der Geburt deutlich reduziert werden. Dies setzt aber voraus, dass die Besiedelung der Schwangeren bekannt ist. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, Schwangere auf das Vorhandensein von B-Streptokokken zu untersuchen.

Wie kann man B-Streptokokken bei Schwangeren nachweisen?


Um die B-Streptokokken sicher nachweisen zu können, sollte jeweils ein Abstrich aus Scheide und Enddarm (Rektum) entnommen werden. Diese Untersuchung sollte in der 35. bis 37. Schwangerschaftswoche erfolgen.

Was ist bei Nachweis von B-Streptokokken zu tun?


Bei beschwerdefreien Schwangeren werden B-Streptokokken während der Schwangerschaft im Allgemeinen nicht behandelt. Erst zum Zeitpunkt der Entbindung wird als Prophylaxe ein Antibiotika (z. B. Penicillin) unter der Geburt gegeben. Sollte eine Penizillinallergie bekannt sein, muss dies dem Labor bei der Einsendung des Abstrichs mitgeteilt werden, damit die Streptokokken auf Empfindlichkeit gegen andere Antibiotika getestet werden können.

Allgemeine Informationen


Diese Untersuchung ist gegenwärtig kein Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge, daher übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten dafür nicht. Ihr/e Arzt/Ärztin kann Ihnen diese Untersuchung als Individuelle Gesundheits- leistung (IGeL) anbieten. Die anfallenden Kosten erfragen Sie bitte in Ihrer Arztpraxis. Falls Sie hierzu Fragen haben, wird Ihre Arztpraxis oder auch Ihre Hebamme Sie gern beraten.

Hier gibt es unseren Flyer "B-Streptokokken" als pdf-Dokuemt zu lesen.





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