LabInfo - Aktuelles zur PCR-Diagnostik von ARE

Mit dem Oktober und der 40. Kalenderwoche wurde die neue ARE (akute respiratorische Erkrankungen) Saison offiziell eingeläutet. Aus dem aktuellen ARE-Wochenbericht des RKI geht hervor, dass die aktuelle Aktivität der viralen Erreger bereits auf einem relativ hohen Niveau liegt und hauptsächlich durch Rhinoviren und SARS-CoV-2 bestimmt wird. Weiter heißt es: „Die Zahl schwer verlaufender Atemwegsinfektionen liegt auf dem Niveau der Vorjahre. Durch den Beginn der Herbstferien in einigen Bundesländern können die Werte stärker schwanken und sich nachträglich noch erhöhen.“

Aktuell zeigt sich auch ein deutlicher Anstieg von bakteriell verursachten Atemwegsinfektionen durch beispielsweise Mycoplasma pneumoniae. Als Anhaltspunkt für diese Entwicklung können Zahlen aus Sachsen herangezogen werden, da diese Erreger hier einer Meldepflicht unterliegen. Im Vergleich zu dem „Vor-Pandemie“-Jahr 2018 und „Nach-Pandemie“-Jahr 2023 zeigte sich in diesem Jahr in Sachsen bis Mitte September bereits eine Verzehnfachung der durch Mykoplasmen ausgelösten Lungenentzündungen (Sächsisches Staatsministerium für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt/Landesuntersuchungsanstalt Sachsen), eine Entwicklung, die auch wir in unserer Region beobachten können.

Aktuelle Diagnostik und Testverfahren im IMD Labor Greifswald

Eine Atemwegsinfektion kann durch eine Vielzahl von Infektionserregern ausgelöst werden und diese treten häufig in Wellen auf, die nicht unbedingt vorhersehbar sind. Hier hilft eine umfangreiche, zeitnahe Diagnostik zur Identifizierung des verursachenden Erregers, welche eine zielgerichtete Therapie und notwendige Hygienemaßnahmen, insbesondere bei Risikopatienten ermöglicht.

Die Fortschritte und Entwicklung der Testverfahren hin zur Multiplex-PCR führen dazu, dass eine Einzel-Erreger-PCR Diagnostik nicht mehr weitergeführt wird.

Unser Labor verwendet ausschließlich einen hochspezifischen und sensitiven CE-zertifizierten Multiplex-PCR-Test, der eine Nachweisempfindlichkeit von bis zu 100 Erregerkopien pro Reaktionsansatz aufweist. Innerhalb weniger Stunden gelingt hier der parallele Nachweis einer Vielzahl der in Frage kommenden viralen, aber auch bakteriellen Erreger. 

• Aufgrund der Nutzung des Multiplex-PCR-Testverfahrens ist eine Einzelanforderung von viralen oder bakteriellen Erregern via PCR nicht mehr möglich.

Ausnahmekennziffer 32006 nicht vergessen!

Die Multiplex-PCR-Tests sind vom Labor-Budget befreit, da sie Erregernachweise beinhalten, die einer gesetzlichen Meldepflicht unterliegen. Bitte geben Sie in Ihrer Abrechnung daher unbedingt die Ausnahmekennziffer 32006 an. Eine aktuelle Übersicht der wichtigsten Ziffern finden Sie auf unserer Webseite: https://www.imd-greifswald.de/de/das-labor/aktuelles/downloads „Ausnahmekennziffern“.

Folgende Testprofile können Sie bei uns anfordern:

Untersuchungsmaterial:

Nasen-/Rachen- bzw. Nasopharynx-Abstriche (eSwab - Abstrichtupfer mit Flüssigtransportmedium oder Abstrichtupfer trocken; Artikel-Nr.: 80490, 552C, 553C)

Hinweis zur Meldepflicht:

Neben der bereits bestehenden Meldepflicht nach §7 IfSG für SARS-CoV-2, Influenzaviren, Pertussis und Legionellen wurde im Juli 2023 im Bundestag die bundesweite Meldepflicht um RSV erweitert.

Diese LabInfo ersetzt die LabInfo mit der Nummer LI28C086 / 09-2023

Vielen Dank.

Ihr Laborteam Greifswald

Wenn Sie weitere Fragen haben, kontaktieren Sie uns gerne unter kontakt@imd-greifswald.de oder unter der Rufnummer 03834 / 8193-0