LabInfo - EBM-Änderungen in der Mikrobiologie: Multiplex-PCR-Untersuchungen

Ab dem 01.07.2022 gelten neue Regelungen. Folgende wichtige Änderungen des EBM
im Bereich der Mikrobiologie sind mit dem dritten Quartal 2022 in Kraft getreten und
werden als Leistung der Gesetzlichen Krankenkassen gelistet.
32.3.12 Molekularbiologische Untersuchungen (Multiplex-PCR)
Diese Multiplex-Untersuchungen sind vom Budget befreit, wenn Sie die Ausnahmekennziffer 32006 angeben. Eine aktuelle Übersicht dieser Kennnummern finden Sie hier. Erregerdiagnostik von respiratorischen Infektionen
Erreger als auch gemeinsam für alle aufgeführten Erreger anzufordern. Im viralen Erregerspektrum ist auch SARS-CoV-2 enthalten. Bei Verdacht auf Infektionen mit Pneumokokken oder Haemophilus influenzae wird zusätzlich die kulturelle Diagnostik empfohlen, um eine Empfindlichkeitsprüfung und ggf. Serotypisierung zu ermöglichen. Beachten Sie auch, dass im Rahmen der Diagnostik der ambulant erworbenen Pneumonie, die Durchführung eines Antigen-Tests auf Pneumokokken und Legionellen aus Urin empfohlen wird. Erregerdiagnostik von sexuell übertragbaren Infektionen
Erregerdiagnostik von gastrointestinalen Infektionen und Durchfallerkrankungen
Die Erregerdiagnostik ist einzeln oder zum Teil als Profil über unsere Auftragsscheine anforderbar.
Die Diagnostik für virale und parasitäre Durchfallerreger mittels ELISA wurde auf Multiplex-PCR umgestellt, da im Vergleich die molekulare Diagnostik mit einer signifikant höheren Sensitivität und Spezifität einhergeht. Das Spektrum der viralen Erreger wurde um Sapoviren, als Erreger zumeist mild verlaufender Gastroenteritiden, ergänzt. Bei den bakteriellen Erregern wird die Multiplex-PCR nur im Rahmen der Diagnostik auf darmpathogene Escherichia coli eingesetzt. Neben den Virulenzgenen für EHEC (stx 1/2 Gen) und EPEC (eae-Gen) erfasst das Spektrum der eingesetzten Multiplex-PCR auch EAEC (aggr Gen) und ETEC (lt/st Gen). Bei Verdacht auf klassische bakterielle Durchfallerreger (Campylobacter, Salmonellen, Shigellen und Yersinien) wird weiterhin auf die kulturelle Diagnostik gesetzt, um bei positivem Nachweis eine Serotypisierung und ggf. eine Empfindlichkeitsprüfung zu ermöglichen. Hier ist keine Verfahrensumstellung auf Multiplex-PCR erfolgt. |
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