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D-Xylose-Belastungstest


Indikation


Verdacht auf Malabsorption, Resorptionsstörung für Monosaccharide in oberen Dünndarm
 

Testprinzip


D-Xylose wird nach Gabe aktiv im proximalen Dünndarm unverändert aufgenommen. Die höchsten Serumkonzentrationen werden 1 bis 2 h nach oraler Gabe erreicht. Ca. 40% der resorbierten D-Xylose wird v.a. in den ersten 5 h nach Gabe unverändert renal eliminiert.

Erkrankungen, die zu einer Einschränkung der Resorptionsfähigkeit des oberen Dünndarms führen, weisen daher erniedrigte D-Xylose-Konzentrationen im Serum und Urin auf.

Messparameter


  • D-Xylose (Urin, NaF-Plasma, Serum)

Material


  • NaF-Monovette oder Serummonovette
  • Urin (5h Sammelurin)
  • unbedingt auf Überweisungsschein dokumentieren:
  1. verabreichte orale Menge D-Xylose
  2. Beginn und Ende Urinsammlung, Urinsammelmenge

Patientenvorbereitung


Patient muss nüchtern sein (mind. 8 Stunden Nahrungs- und Alkoholkarenz)

Durchführung 


  • vollständige Blasenentleerung vor Testbeginn
  • Nüchternblutentnahme
  • orale Gabe von 25 g D-Xylose in 300 ml Wasser oder ungesüßten Tee
  • Beginn Urinsammlung über exakt 5 Stunden
  • Weitere 300 ml Wasser oder ungesüßter Tee werden innerhalb der ersten beiden Stunden nach D-Xylose-Gabe nachgetrunken
  • Blutentnahme 15 min, 60 min und 120 min nach oraler D-Xylose-Gabe
  • Patient muss nur innerhalb der ersten beiden Stunden nüchtern bleiben
  • Nach Beendigung der 5-stündigen Urinsammlung Beginn und Ende der Urinsammlung, sowie Sammelmenge auf Überweisungsschein dokumentieren und 1 Urinmonovette aus gesammelter Menge abnehmen

Durchführung bei Kindern bitte der entsprechenden Fachliteratur entnehmen.

Nebenwirkungen: v.a. bei Kohlenhydratintoleranz Blähungen, Diarrhoe, Übelkeit.
 

Bewertung


Referenzwerte(Serum/NaF-Blut)
  • nüchtern: < 5 mg/dl
  • nach 15 min > 10 mg/dl
  • nach 60 min > 20 mg/dl
  • nach 120 min > 30 mg/dl

Urin
  • Ausscheidung > 16 % der verabreichten Xylose-Menge

Normwerte auch bei Laktoseintoleranz, chronischer Pankreatitis mit Pankreasinsuffizienz, M. Crohn, Colitis ulcerosa

verminderteD-Xylose-Konzentrationim Serum/ NaF-Blut und erniedrigte Konzentration im Urin
  • Malabsorption bei Zöliakie, seltener Amyloidose, Dünndarmresektion, intestinales Lymphom, Strahlenenteritis, M. Whipple, Karzinoid-Syndrom, tropische Sprue, Zollinger-Ellison-Syndrom


falsch niedrige Werte im Serum/ NaF-Blut
  • Erbrechen, langsame Magenentleerung, bakterielle Fehlbesiedlung des Darms, Cholestase


falsch niedrige Werte im Urin
  • Acetylsalicylsäure, Colchicin, Digoxin, Digitoxin, Neomycin, Opium-Alkaloiden, MAO-Inhibitoren, Indometacin, Sammelfehler, Restharnbildung, Erbrechen, Niereninsuffizienz
 

Hinweis Diagnostik Zöliakie:

Die aktuelle DGSV-Leitlinie empfiehlt die Bestimmung der Gewebstransglutaminase-IgA-Antikörper sowie des Immunglobulins A.
Literatur

Thomas, L: Labor und Diagnose. TH-Books Verlagsgesellschaft. 8. Auflage 2012:767-770


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