RSV-InfektionenDurchführung der RSV-Diagnostik mit dem ELISA, der RSV IgG- und IgA-Antikörper nachweist.Vorteile:
Gegenüber Desinfektionsmitteln und Deter-genzien ist der Erreger sehr empfindlich, besitzt jedoch eine relativ hohe Umweltresistenz (kann stundenlang auf kontaminierten Oberflächen überleben). Das RSV tritt in winterlichen Epidemien auf: Die höchste Inzidenz wird in den Monaten von Oktober/November bis April/Mai (RSV-Saison) beobachtet. Sporadische Infektionen können auch in den Sommermonaten auftreten. Das RS-Virus kann in jedem Lebensalter Atemwegserkrankungen hervorrufen. RSV ist aber der bedeutendste Erreger von Atemweginfektionen bei Säuglingen und Kleinkindern. Bis zum Ende des 2. Lebensjahres haben nahezu alle Kinder eine RSV-Infektion durchgemacht. Aber auch ältere Menschen und immundefiziente Personen können betroffen sein. Besonders gefährdet sind Patienten mit COPD, Asthma bronchiale, Mukoviszidose sowie Frühgeborene mit broncho-pulmonaler Dysplasie und Herzfehlern. Eintrittspforten für den Erreger sind die Nasenschleimhäute und Konjunktiven. Übertragungsmöglichkeiten
2 bis 8 Tage (Mittel: 4 Tage) Die Dauer der Ansteckungsfähigkeit beträgt 1 bis 5 Tage. Aber auch Ausscheidungen der Viren über mehrere Wochen sind möglich (besonders bei Frühgeborenen und Immundefizienten). RSV verursacht ein breites Spektrum an akuten respiratorischen Erkrankungen wie Rhinitis, Pharyngitis, Keuchhusten-ähnliche Erkrankung (Pseudo-Krupp), Tracheobronchitis, Bronchiolitis. In den ersten 4 bis 6 Lebenswochen werden nur selten ernste pulmonale Erkrankungen gesehen (Schutz durch mütterliche Leihantikörper). Im 1. Lebensjahr treten bei den Säuglingen Pneumonien, Bronchiolitis und Apnoen auf. Ab dem 2. Lebensjahr entwickelt sich häufig eine obstruktive Bronchitis (Asthma-ähnlich). Re-Infektionen bis ins Erwachsenen-Alter verlaufen klinisch meist als Infektionen der oberen Luftwege („common cold“, Erkältung). Bei Asthmatikern kann es zu einer Exazerbation des Asthmas kommen. Als Komplikationen sind akute Otitis media und stationär behandlungsbedürftige Pneumonien möglich. Bei Immunsupprimierten, Frühgeborenen mit vorgeschädigter Lunge, Kindern mit Herzfehlern werden auch noch heute tödlich verlaufende Pneumonien gesehen (Letalität ca. 1%). Unter nosokomialen Infektionen in der stationären Kinderheilkunde stehen RSV-Infektionen an erster Stelle. Es besteht keine langfristige Immunität. Re-Infektionen treten lebenslang praktisch jährlich auf, bleiben aber meist relativ symptomarm. Es existiert keine wirksame kausale Behandlungsmöglichkeit der RSV-Infektion; die Therapie ist symptomatisch (Flüssigkeitszufuhr, Sauerstoffgabe etc). Eine inhalative Ribavirin-Behandlung kann in Erwägung gezogen werden (aber nur auf Intensiv-Stationen). Im Krankenhaus sollten Patienten mit RSV-Infektion für mindestens 7 Tage nach Beginn der Klinik von anderen Patienten räumlich getrennt werden (ggf. Kohortenisolierung). Auf strikte Einhaltung der hygienischen Händedesinfektion ist zu achten. 1. Antigennachweis
2. Antikörperbestimmung
Quelle Robert-Koch-Institut Infektionskrankheiten A – Z RSV-Infektionen (RKI_Ratgeber/Merkblätter für Ärzte, Stand: Januar 2004) Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Ihr Team des IMD Labor Greifswald Telefonzentrale des IMD Labor Greifswald: +49 3834 8193 0 |
![]() Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie ![]() Ärzlicher Leiter IMD Labor Greifswald ![]() |