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Diagnostik des Antiphospholipid-Syndroms (APS)

Das APS ist eine Autoimmunerkrankung  unbekannter Ätiologie mit vielfältigen Manifestationen. Das klassische  Bild ist geprägt von venösen und arteriellen Thrombosen, wobei die tiefe  Beinvenenthrombose die wichtigste lokalisierte Manifestation darstellt.  Habituelle Aborte sind die zweithäufigste Manifestation.

Neben klinischen Kriterien für die Klassifikation eines APS gibt es 3 Laborkriterien(1):

  • Nachweis von Lupusanti-koagulanzien bei 2 oder mehr Bestimmungen  im Abstand von mindestens 12 Wochen, gemessen in Übereinstimmung mit den Richtlinien der International Society on Thrombosis and Hemostasis
  • Nachweis von Anticardiolipin-Ak  (IgG oder IgM) in Titern > 40 GPL bei zwei oder mehr Bestimmungen im  Abstand von mindestens 12 Wochen, gemessen mit einem Standard-ELISA.
  • Nachweis von Anti-beta-2-Glykoprotein-1-Ak (IgG und/oder IgM) bei 2 oder mehr Messungen im Abstand von mindestens 12 Wochen

Ein definitives APS liegt vor, wenn mindestens ein klinisches und ein Laborkriterium erfüllt sind.

Indikation

An ein APS sollte bei folgenden klinischen Ereignissen gedacht werden:

  • Schwangerschaftskomplikationen,
  • Abortneigung ungeklärter Ursache,
  • APTT-Verlängerung ungeklärter Ursache,
  • Thromboseneigung ungeklärter Ursache,
  • Autoimmunerkrankungen, insbesondere beim systemischen Lupus erythematodes (SLE),
  • Thrombozytopenie ungeklärter Ursache,
  • Neurologische Manifestationen ungeklärter Ursache.


Diagnostisches Vorgehen

  • Klinischer Verdacht
  • Labordiagnostik (im symptom- und therapiefreien Intervall)
  • Klinische Bewertung
  • Nachtestung nach 12 Wochen zur Bestätigung des positiven Laborbefundes
  • Diagnose und langfristige Therapieeinstellung


Untersuchungsmaterial
   
  1. Lupusantikoagulanzien: Citrat-Plasma (grüne  Sarstedt-Monovette)
    Bitte 2, nur für diese Untersuchung  verwendbare, Citrat-Monovetten einsenden und auf vollständige Füllung  bis zum Eichstrich achten! Monovetten nach der Blutentnahme durch  Schwenken gut durchmischen. Bitte nicht schütteln! Zwischenlagerung bei  Raumtemperatur!
  2.  Anticardiolipin-Ak und Anti-beta-2-Glykoprotein-1-Ak: Serum (weiße Sarstedt-Monovette)
 
Die Proben sollen am Tag der Entnahme im Labor eintreffen.

Patienten mit den folgenden Indikationen belasten nicht ihr Laborbudget.  Geben Sie dazu bitte die entsprechende Befreiungskennziffer auf dem  Überweisungsschein an:

32011 
Therapiepflichtige hämolytische Anämie, Diagnostik und Therapie der hereditären Thrombophilie, des APS oder der Hämophilie

32015
orale Antikoagulationstherapie


Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.


Ihr Team des IMD Labor Greifswald

Telefonzentrale des IMD Labor Greifswald: +49 3834 8193 0



Hier gibt es die Labor-Information als pdf-Dokument.



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